Ist Geistestaufe der Schlüssel zur Vollmacht?

Diese Frage habe ich bewusst ausgeklammert, um niemanden einen Anstoss zu geben, ohne sich äußern zu können. Die Frage ist ja schon, wie „Geistestaufe“ zu definieren ist. Ob mit der Wassertaufe der Geist verliehen wird, wie merkwürdigerweise sogar Bultmann behauptet, obwohl er sonst keine Skrupel hat, etwas zu „entmythologisieren“, ist mir wirklich nicht nachvollziehbar, wenn ich nur die Trennung von „Wassertaufe“ und „Geisttaufe“ in der Apostelgeschichte ernst nehme. Man kann sich fast alles zurechtbiegen, wie man es gerne möchte, aber die Unterscheidung der Apostelgeschichte wird nicht damit aus der Welt geschafft, indem man eine „besondere Situation“ für die Urkirche konstruieren möchte. Es wird einfach der Situation der Kindertaufe angepasst, denn wenn die beiden Taufarten nicht vereint sind, ist die Kindertaufe verstandesmäßig nicht zu begründen. Aber diese Probleme überlasse ich denen, die sie produzieren. Ganz vorsichtig möchte ich eine Gegenfrage stellen: Kann jemand Christ sein ohne Geistestaufe? Viele Fundamentalisten lesen nämlich ihre Bibel nur an den Stellen, wo sie sich keine Probleme machen. Römer 8,9 heißt nämlich: „Wer Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein“. Ist es „Christi Geist“, wenn man ohne Kritikfähigkeit wie ein Papagei Verse eines Buches nachplappern kann? Ein redliches Denken jedenfalls ist es nicht, mit der Wassertaufe auch die Ausgießung des Geistes zu behaupten. Über die „Geistestaufe“ (mir gefällt der Name „Geisttaufe“ immer noch besser!) habe ich eine eigene Internetseite erstellt, wobei ich allerdings verschiedene Meinungen mehr unter dem Überbegriff „Vollmacht“ erwarte.

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